AT LONG LAST: the story of Eugenio Hasler

29 April 2020 0 By EH(?)

Aus Marco Tosatti und  korazym.org, veröffentlicht auf dem Web Blog vo Fr. John Zuhlsdorf

Eugenio Hasler war jahrelang Leiter des Generalsekretariats des Governatorats, bevor Msgr. Viganò 2009 zum Generalsekretär des Governatorats wurde. Unser Gesprächspartner glaubt, dass er eine Person von höchster Qualität ist. Abgesehen von seinen guten Sprachkenntnissen ist er ehrlich und bewies ein großes Organisationstalent.

Dann im Jahre 2011 wurde Kardinal Giuseppe Bertello auf Wunsch des damaligen Staatssekretärs, Kardinal Bertone, zum Präsidenten des Governatorats ernannt. Über Bertello wurde schon wenige Tage vor seiner Ernennung zum Präfekten von Vertrauen gesprochen. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis gewesen, dass er sich im Governatorat unwohl fühlte. Msgr. Viganò wurde im Oktober 2011 nach Washington versetzt. Ihm folgten Msgr. Sciacca und dann Pater Vérgez, welcher erst später Bischof wurde, als Generalsekretär. Fernando Vérgez Alzaga war sehr gut in Diensten und Kommunikation, jedoch ohne große Regierungs- und Kommandofähigkeiten. E. Hasler blieb jedoch stets der Sekretär im Büro des Generalsekretärs, denn er war der Einzige, der sich in dieser komplexen Welt auch wirtschaftlich gut orientieren konnte.

E. Hasler, der einzige mit Erfahrung, versuchte, seinen Vorgesetzten Bertello und Vérgez zu helfen; vor allem letzterem. Aber es störte den starken Mann, über den Msgr. Viganò mehrere negative Briefe schrieb, in seinem Versuch, das Governatorat von Korruption und Vetternwirtschaft zu säubern. Es hieß auch, Msgr. Paolo Nicolini, der die gesamte Verwaltung der Vatikanischen Museen (der stärksten Einnahmequelle des Vatikanstaates) in seinen Händen hatte, wollte recht schnell die Leitung des Governatorats selbst übernehmen. Unser Gesprächspartner ist jedenfalls fest davon überzeugt, dass E. Hasler, einer Übernahme der Leitung des Governatorats durch Msgr. P. Nicolini damals im Wege stand.

Eines Tages im März 2017 und ohne jegliches Wissen seines Vorgesetzten, hatte Papst Franziskus E. Hasler direkt vorgeladen. Die Gründe der Vorladung hatte der Papst nicht genannt. Man hätte daher sogar an eine Beförderung denken können.

Unser Prälat erzählt uns, wie sich das Gespräch zwischen dem amtierenden Papst und Eugenio Hasler zum Termin entwickelte. Und es ist dabei nicht schwer, weitere ähnlich ablaufende Gespräche in diesem Format zu erkennen, die jedoch immer mit einer Enthauptung enden.

„Man sagt, Sie haben stets schlechte Laune, sie sind unfreundlich, sind herrschsüchtig …“.

Ich versuche, meinen Vorgesetzten bei der Erfüllung ihrer Aufgabe zu helfen …

„Sie haben auch einen reservierten Parkplatz für Ihr Auto im Governatorat …“.

Ja, aber wir alle haben einen Parkplatz dort …

(E. Hasler war immer der Erste, der dort ankam, um 7.30 Uhr war er schon da, zwanzig Minuten vor den anderen).

„Aber wechseln Sie auch oft das Auto?“

Es sind Dienstwagen. Nach anderthalb oder zwei Jahren Dienst kehren die Schweizergardisten, die das Auto zollfrei gekauft und dann mit einem vatikanischen Nummernschild zugelassen haben, in die Schweiz zurück. Also haben sie das Auto dann verkauft oder verschenkt

„Mach dir keine Sorgen um deine Vorgesetzten, ich rede mit ihnen.“ Und dann ex abrupto: „Aber betrete ab morgen nicht mehr dein Büro“.

Sie wollen mich in eine andere Abteilung versetzen? …

“Nein, nein, es ist okay so.” (Gesprächsende!)

Am folgenden Tag empfing Papst Franziskus gleich Msgr. Paolo Nicolini, und übertrug ihm neben anderen Arbeiten, die Verantwortlichkeit für die touristischen Besuche in Castel Gandolfo.

Mit diesem Fall wird die Liste der von Papst Franziskus verfolgten Laien länger. Wir nennen dabei nur einige Persönlichkeiten höchsten Ranges, die auf ungewöhnliche Weise und ohne reguläre Verfahren „auf zwei Beinen gejagt“ wurden: Da ist der ehemalige Kommandant des Korps der Päpstlichen Schweizergarde, Oberst Daniel Rudolf Anrig (31. Januar 2015); der ehemalige Generalprüfer des Heiligen Stuhls und des Staates Vatikanstadt, Dr. Libero Milone (21. Juni 2017); der ehemalige Direktor der Sicherheits- und Katastrophenschutzdienste des Staates Vatikanstadt und Kommandeur des Gendarmerie Korps des Staates Vatikanstadt, Dr. Domenico Giani (14. Oktober 2019). Diesen Modus Operandi stellen wir unter unsere Lupe, denn all dies zeigt, dass die Reform dieses Pontifikats tatsächlich eine „Vertreibung“ zu sein scheint.

Schließlich fanden wir heraus, dass im Governatoratspalast des Staates der Vatikanstadt (S.C.V) tatsächlich eine Untersuchung durchgeführt werden sollte. Wir glauben, dass dann die Situation dort sehr heiß wird, weil jemand zwei Briefe vorher durchsickern ließ, bevor sie offiziell ausgestellt wurden, von der Nummer eins und der Nummer zwei des S.C.V. Und das ist eine sehr ernste Tatsache. Wir wiederholen damit unseren Vorschlag, dass eine Untersuchung mit viel Erfolg durchgeführt werden könnte, vielleicht mit der Unterstützung derer, die dieses Büro damals geleitet haben, Namentlich wären das Erzbischof Carlo Maria Viganò, der am 19. Oktober 2011 „nach Washington versetzt“ wurde, sowie sein Untergebener, d. h. der Sekretär des Generalsekretärs des SCV-Governatorats, Eugenio Hasler, welcher seitdem einsam geschwiegen hat und dessen Arbeit am 28. März 2017 recht einseitig „beendet“ wurde.

Respekt für einen Mann und eine Umarmung für seine Würde und die seiner Familie.

Wenn wir diesen Mann heute mit Respekt behandeln, wollen wir seine Würde, seine Mutter und seinen Vater annehmen.

E. Hasler: „Das ist hier leider eine herkömmliche Praxis – ich kann das beruflich bezeugen, denn, (Es gab mehrere anonyme Briefe gegen mich, die offenbar von diensthabenden Beamten des Vatikans verfasst und dem Staatssekretariat übergeben wurden) – in den päpstlichen Verwaltungen werden normalerweise anonyme Briefe immer gleich ungelesen weggeworfen. Im Fall des ersten anonymen Schreibens gegen mich, wurde jedoch beschlossen, es dem Papst zur Kenntnis zu geben. Die Gendarmerie des SCV wurde angewiesen, das Strafkonto von Eugenio Hasler überprüfen zu lassen. Diejenigen, die den Staat Vatikanstadt regieren, können derartige Entscheidungen jedoch gar nicht treffen; denn dafür ist einzig und allein nur das Staatssekretariat zuständig. Das Ergebnis war ein Vorstrafenregister mit „NULLA = NICHTS“ … und trotzdem erfolgte die Entlassung.“

Heute wollen wir die Stimme vertreten, die drei Jahre lang geschwiegen hat. Wir wollen denen eine Stimme geben, die auf unsägliche und nicht auf unerklärliche Weise von ihrer Arbeit entfernt wurden, in einer ebenso unsagbaren und unbestreitbaren Operation, in jeder Hinsicht, ohne ein Minimum an regulären Disziplinarmaßnahmen, gegen die sich jeder andere Mensch selbst wehren könnte. Wir wissen alle, wie ein Regimestaat funktioniert. Und an dieser Stelle ist es doch sehr beängstigend.

Eugenio Hasler hat inzwischen mehrfach, auch schriftlich, um ein ordentliches Disziplinar- oder Strafverfahren gebeten. Er erhielt nie eine Antwort. Auch an den amtierenden Papst Franziskus gingen Briefe, die von ehemaligen Kollegen, Verwandten, Freunden und seiner Mutter unterzeichnet waren. Keiner hat jemals eine Antwort bekommen.

Es ist nicht schwer vorstellbar, warum Eugenio Hasler in den drei Jahren mit niemandem darüber gesprochen hat, sowohl wegen der „verschleierten“ Drohungen, die er „von denen, die zählen“, erhalten hat, als auch weil er ohnehin keine Chance gehabt hätte, Gerechtigkeit zu finden.

Von einem Tag auf den anderen wurde sein Leben – und das seiner Familie – buchstäblich zerstört. Ohne ein Minimum an Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Mitleid.

Seine Ausweisung auf Anordnung des amtierenden Papstes erfolgte völlig ungewöhnlich, gereizt und willkürlich, ohne eine Vorankündigung und ohne ein Kündigungsschreiben (davon fehlt auch bis heute jede Spur), ohne dass ihm Gelegenheit gegeben wurde, sich gegen die unbegründeten Anschuldigungen zu wehren. Die diffamierenden Beschuldigungen wurden zunächst durch skrupellose Vatikanisten verfasst. Der amtierende Papst hat dann die haltlosen Beschuldigungen, die er gegenüber seinem untergeordneten Beamten und Bürger verbal wiederholte, sogar noch weiter verschärft. Die Anschuldigungen wurden zweifellos von einem Giftstifter-Briefe-Schreiber kunstvoll und mit sehr raffiniertem Verstand verfasst und direkt aus dem Inneren der Vatikanstadt verbreitet.

Es gab gegenüber E. Hasler keinen Respekt vor der eigenen Privatsphäre. Vor- und Nachname des haltlos Beschuldigten, hat man unverzüglich den vier Winden zum Spiel herausgegeben. Natürlich alles in kunstvoll verpackten „Nachrichten“, um die mediale Sensationslust zu wecken. Die daraus folgenden schweren Konsequenzen, für E. Haslers menschliche und berufliche Zukunft, nahm man bewusst in Kauf.

„Wer „Menschen die Arbeit wegnimmt, begeht eine sehr schwere Sünde“, sagte Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 15. März 2017 zu den Arbeitern von Sky Italia.

„Kein Arbeiter ohne Rechte“, schrieb Papst Franziskus im „Brief an die Volksbewegungen“ vom 12. April 2020.

Was konnte dieser junge und hervorragende ehemalige Beamte Eugenio Hasler nun überhaupt noch tun? Er ist ein Bürger des Vatikans, Sohn einer sehr angesehenen Familie im Staat, dem die vier aufeinanderfolgenden Generalsekretäre des Governatorats S.C.V., auch noch zu ihrem Privatsekretär ernannt hatten. Sollte er seinen direkten Vorgesetzten nun etwa noch vertrauen?

Seine Würde wurde mit Füßen getreten, und verleumderische, nie verifizierte Nachrichten wurden über ihn kunstvoll verpackt verbreitet. Und das alles, nachdem er seinen Dienst im Governatorat S.C.V. voller Hingabe, Großzügigkeit und Leidenschaft verrichtet hat. Bis zu jenem schrecklichen 27. März 2017. Im Bewusstsein der Ehre und des Privilegs, dessen er sich noch immer als Empfänger und Verwalter fühlte, blieb er seinem geleisteten Eid noch immer treu. Er versucht dabei noch immer sein Bestes zu geben, genauso wie er es auch schon bei seiner früheren Arbeit in Rom getan hat, natürlich auch mit einigen Charakterfehlern, die er selbst nicht leugnet und die er nicht verbirgt.

Sein Entgegenkommen und seine Entschuldigungsbereitschaft wurden jedoch nie berücksichtigt, weil der Grund für seinen „Ausschluss“ offenbar ein ganz anderer war.

Es sind so viele dienstliche Wechsel-Fälle, welche Eugenio Hasler in seinen rund zwölf Dienstjahren im Gouvernatorat erlebt hat, in denen er sicherlich auch viele einflussreiche Feinde angesammelt hat, weil gerade er nicht korrupt war und auch nicht korrupt wurde. Und ich weiß etwas ex professo, weil ich in fast 30 Jahren Dienst für den Heiligen Stuhl viele Gelegenheiten hatte, das Umfeld – und die „einflussreichen“ Persönlichkeiten – innerhalb des Governatorats kennenzulernen.

Das Schweigen hat sich nicht ausgezahlt und nach drei Jahren? Nach genau drei Jahren, am 28. März 2020, beschloss und begann Eugenio Hasler, mit einem Beitrag in seinem Facebook-Tagebuch zu sprechen:

«Heute sind wir drei Jahre von der „Tatsache“ oder dem „Fall“ entfernt: Kurz gesagt, nennen Sie es, wie Sie wollen. Am 27. März 2017 erhielt ich einen kalten, unpersönlichen Einbestellungsbrief von Papst Franziskus, in dem ich so angesprochen wurde, wie ich immer sagte, dass ich das nicht wollte: als Kavaliere. Und ich weiß sehr gut, warum man es machte, denn später sagte man den Reportern, dass ich es liebte, Kavaliere genannt zu werden, oder besser gesagt, dass ich sogar darauf bestand, so genannt zu werden.

Alles begann jedoch schon einige Monate zuvor mit dem Versand „anonymer“ Briefe an verschiedene Persönlichkeiten im Vatikan, wobei fast alle Empfänger manövriert wurden. In der Tat habe ich in den über zehn Jahren Arbeit im Generalsekretariat anonyme Briefe gesehen: alle wurden nachdem auch im Schreiben selbst kein Verfasser vermerkt war, sofort weggeworfen. Es war die allgemeine Regel und das war auch so angewiesen. Einige der Schreiben waren dabei doch im Inhalt sehr detailliert und präzise verfasst, ​​ich wage zu sagen, hypothetisch wahrheitsgemäß. Anonyme Schreiben, von denen ich einige Auszüge veröffentlicht habe, wurden also als Ausgangspunkt genommen, um mir am 28. März 2017, also vor genau drei Jahren, Fehler vorzuwerfen.

Nun ist es nicht schwer, die Dynamik zu verstehen, von wem und wie unwahre Anschuldigungen gemacht wurden, um wahr zu erscheinen. Dinge, für die es unwiderlegbare Beweise für das Gegenteil gibt (sie wurden offensichtlich nie in Betracht gezogen).

Es ist zum Beispiel doch sehr leicht zu verstehen und zu erkennen, wer die Zahlen der Überstunden im Einzelnen erstellt hat. Man vergisst jedoch bewusst zu sagen, es war nicht der Unterzeichnete, der beschlossen hat, sie durchzuführen und nach Belieben zu regeln. Es war nicht der Unterzeichnete, der die obligatorische Zahlung der Rückstände einfach angeordnet hat. Es war doch eher eine Person, die das nicht nur für mich, sondern auch für alle Mitarbeiter gemacht hat. Es war doch die Person, die folglich den errechneten Betrag genau kannte, der von mir zwar sofort abgelehnt, später aber akzeptiert werden musste.

Schließlich war es auch die Person, die herausfand, dass die Glasfaserüberdachung einer Terrasse aus Asbest bestand und die Sicherheit von wer weiß wem aufs Spiel gesetzt hatte.

Schuld Zuweiser, sind natürlich Leute, die untereinander stets ausgezeichnet und fehlerfrei sind, die gerne die Befehle ihres Geistes gefördert und immer ausgeführt haben.

Nach drei Jahren kommen nun einige brisante Dinge an die Oberfläche, andere brauchen dagegen noch etwas Zeit. Es ist jedoch richtig, wenn wir wissen, dass fast alle diese Leute, ich betone fast alle, noch immer auf ihren Kommandoposten sind. Einige davon bekleiden heute sogar noch bessere Positionen als zuvor. Teilweise geschah das inzwischen auch durch eine Beförderung, denn es handelt sich ja nicht immer nur um Laien!

Drei Jahre später kann man nun nicht mehr sagen, Hasler habe den Weg des Schweigens gewählt. Hasler ist dabei jedoch kein Söldner, denn er spricht nicht für Geld. Hasler spricht nur und ausschließlich, weil er die Wahrheit will, wohl wissend, dass es ein Begriff ist, den manche hier nicht kennen. Hasler wurde zu lange getäuscht, eben weil „er nicht spricht“ … Die erfahrenen schleichenden und weniger schleichenden Erpressungen waren inzwischen mehr als zahlreich. Auch böse Gerüchte sind äußerst zahlreich in Umlauf gebracht worden.

Drei Jahre sind eine lange Zeit. Das Schweigen hat sich jedoch nicht ausgezahlt, denn der Fall ist ohne Wenn und Aber für einige schon längst abgeschlossen.

Niemand wollte und will mehr etwas überprüfen. Und vor allem wollte mich auch dazu niemand Befragen. Alle weichen Sie mir einfach aus, sie wechseln ganz plötzlich den Bürgersteig oder sie erkennen mich nicht.

Immer wieder Gerüchte über ein großes Interesse an dem Fall, über Hilfe für mich und meine Familie, doch nichts davon ist wahr! Alle Gerüchte verbreiteten sich schnell wie „Waschfrauengeschwätz“. Wir wissen von wem und warum. Außerdem haben solche schmutzige Wäscherein viele Angestellte. Sie haben Mitarbeiter, die sich zudem durch große Glaubwürdigkeit auszeichnen.

Die Erinnerungen sind für mich, zum jährlichen Gedenktag der Wunden geworden, die noch immer reichlich bluten und nicht heilen können. Für diejenigen, die den „Fall“ lesen und weiterverfolgen wollen habe ich das geschrieben.

Euch allen, uns allen, eine Umarmung (mit Corona-Abstand) und die Hoffnung, dass diese Zeit der kollektiven und gemeinschaftlichen Schwierigkeiten bald überwunden werden kann!

(Eugenio Hasler – 28. März 2020 – III. Jahrestag).